Es ist erstaunlich still bei uns, nachdem in den letzten Jahren immer wieder Fernsehproduktionsfirmen anriefen, die „echte Prepper“ vor die Kamera holen wollten. Gerade jetzt, wo Hunderttausende sich wegen des Corona-Viruses Covid-19 und den damit verbundenen Maßnahmen zur Ausbreitungshemmung mit Lebensmitteln und Toilettenpapier eindecken, ist es erstaunlich ruhig bei uns. Die Prepper lächeln still und beobachten, wie sich die Leute um die letzte Packung Nudeln oder Reis streiten.

Leere Regale in den Supermärkten bei Toilettenpapier, Reis und Nudeln. (Foto: Markus Burgdorf)

Prepper werden – so mein Eindruck aus den letzten Jahren – immer als etwas skurril dargestellt: Da hortet einer Lebensmittel, Wasser und allerlei, was man zum Überleben in der Krise brauchen könnte. „Dürfen wir mal in Ihrem Lager filmen?“, war dann auch die am Häufigsten gestellte Frage von Journalisten. Wenn ich dann gesagt habe, dass mein „Lager“ nicht mehr ist, als ein gut geführter Vorratsraum, wie bei Oma vor 60 Jahren, dann ebbte das Interesse immer schnell ab.

Prepper sind bereits vorbereitet

Tatsächlich haben wir Vorräte, die uns Monate ohne Versorgung gut durchstehen lassen würden. Dazu zählt auch alles, was man für einen Blackout und eine Störung der Wasserversorgung braucht. Und deshalb brauchen wir auch keine Hamsterkäufe. Ein solider Aufbau von Vorräten und ein Vorratsmanagement verhindert, dass man sich in (vermeintlichen) Notsituationen in die Schlangen einreihen muss.

Das bedeutet aber auch, dass die Vorräte gepflegt werden sollten. Dazu gab es bereits einen Artikel, den Ihr hier nachlesen könnt.

Wer macht Hamsterkäufe?

Wer jetzt hamstern geht, ist vermutlich genau derjenige, der vorher über die Prepper und vorausschauend planende Leute gelacht hat. Der sich nicht vorstellen konnte, wie schnell in einem Land ein Shutdown passieren kann, der auch das Wort Quarantäne erst googlen musste.

Nun haben wir eine solche Situation – und die Leute versuchen, ihre Nachlässigkeit der letzten Jahre mit einem Einkauf aufzuholen. Dass das nicht gelingt und Nudeln, Reis und Toilettenpapier allein wohl kaum ausreichen, ist klar.

Welche Vorräte braucht man wirklich?

Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, wie man sich und seine Familie vor Versorgungsengpässen schützen kann.

Die Berichte der letzten Tage auf facebook zeigen, dass die Menschen nun recht kopflos agieren. Gestern sagte mir eine Bäckereiverkäuferin, dass die Leute Brötchen in Massen gekauft hätten, viele auch Brot zum Einfrieren. Gemüseregale sind leergefegt, Fertiggerichte in Dosen werden gleich im Dutzend pro Sorte in die Einkaufswagen geladen.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz hat bereits 2012 die Broschüre Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen herausgegeben. Als 2016 nochmal auf die Broschüre hingewiesen wurde, spotteten die Leute darüber. Völlig unverständlich! In diesem Ratgeber finden sich neben vielen nützlichen Tipps auch die Bevorratungsempfehlungen. Wir empfehlen, die Broschüre runterzuladen und die eigenen Vorräte mit den Empfehlungen abzugleichen.

Von Redaktion

Der Betreiber von Deutsche-Prepper.de ist die Avandy GmbH, die als Kommunikationsagentur Unternehmen und Instititutionen in der Krisenprävention, dem Management von Krisen und der Reduzierung negativer Auswirkungen von Krisen berät. Das Unternehmen betreibt auch die Webseite rueckrufe.net. Gründer und Geschäftsführer Markus Burgdorf gilt als Krisen-Experte.

Ein Gedanke zu „Prepper brauchen keine Hamsterkäufe“
  1. Witzig ist das genau jetzt wieder das Klopapier und Nudeln knapp werden. Vermutlich genau wieder die gleichen Leute wie schon im April die sich über Prepper lustig gemacht haben.

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