Wasser in Flaschen

Seit vorletztem Donnerstag leben wir alle in einer neuen Zeit. Russland ist in die Ukraine einmarschiert und der Krieg, den die Mehrheit für ausgeschlossen hielt, ist erschütternde Realität. Wir sind durch die Medien und Social Media quasi live dabei, wenn Menschen in den Metro-Stationen von Kiew Schutz suchen, wenn Millionen Menschen vor den realen Auswirkungen des Krieges flüchten.

Auch in Deutschland wächst die Angst vor dem Krieg und viele suchen Antworten auf Fragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen. Was kann ich tun, um meine Familie zu schützen, wie bereite ich mich auf mögliche Szenarien vor?

Die Gefahr eines Krieges besteht auch für uns. Kreml Machthaber Putin setzt seine Ankündigungen Schritt für Schritt um. Heute wissen wir, dass er das, was er sagt, tatsächlich umsetzt. Das bedeutet, dass nach der Ukraine nicht Schluss sein wird. Und es bedeutet auch, dass er Waffenlieferungen und Sanktionen der NATO schon mit einer Kriegserklärung gleichsetzt. Es fehlt jetzt nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringen wird. Ein Grenzkonflikt, eine Einmischung, ein Fehler eines NATO-Mitglieds.

Ein anderer Aspekt, der mit der aktuellen Situation direkt zusammenhängt, ist die Energieversorgung in Europa und insbesondere Deutschland. Die deutsche Politik unter Bundeskanzlerin Merkel hat es versäumt, sich von Russland in der Energieversorgung unabhängig zu machen. Rund 55% des Erdgases, das wir in Deutschland zum Heizen und zur Stromversorgung brauchen, kommt aus Russland. Auch bei Erdöl (34 Prozent aus Russland) und Steinkohle (45% aus Russland) sind wir auf russische Importe angewiesen. Russische Ölkonzerne – wie Rosnenft – betreiben bei uns Groß-Raffinerien, die unter anderem Benzin und Diesel herstellen. Der Krieg verteuert die Energie deutlich, aber noch kommen die Lieferungen und die Verarbeitung läuft .

Folgen eines Lieferstopps

Würde der Krieg weiter eskalieren und weitere Länder und vielleicht das NATO-Bündnis direkt betreffen, könnte Russland uns schwer treffen, wenn nur alle Lieferungen eingestellt würden. Da die Gas-Speicher ziemlich leer sind und andere Lieferanten die fehlende Menge nicht ersetzen können, müssen wir uns darauf einstellen, dass es zu einer erheblichen Energiekrise kommt. Den Beteuerungen der Politik, dass es nicht zu einer solchen Krise kommen wird, sollte man nicht vertrauen.

Wir müssen uns umstellen und das sogar sehr schnell: Erneuerbare Energien, wie Windkraft und Solarenergie müssen drastisch ausgebaut werden. Wir werden es aber nicht schaffen, innerhalb von sieben Monaten Millionen neuer Anlagen zu bauen und in Betrieb zu nehmen. Die jetzt vielfach zu lesende Empfehlung, auf Elektroheizungen, wie Wärmepumpen umzustellen, greift zu kurz. Erstens haben wir nicht genug Handwerker dafür und zweitens würde der Stromverbrauch dadurch nochmal steigen. Die Energiekrise trifft uns in einer Zeit, in der durch den Umbau der Energieversorgung ohnehin Probleme zu erwarten sind. Der Ausstieg aus der Kohle und der Atomenergie und das Setzen auf Erdgas als Zwischenlösung schwächt das System zusätzlich.

Eine große Gefahr besteht zusätzlich dadurch, dass wir nicht genug Strom produzieren können. Blackouts drohen – oder koordinierte Stromabschaltungen. Dagegen können wir uns kaum schützen. Wer ein eigenes Haus hat, kann noch versuchen, eine Solaranlage mit Batteriespeicher installieren zu lassen, sollte sich damit aber beeilen, denn die Nachfrage wird deutlich steigen, wenn mehr Menschen verstanden haben, dass sie sich damit zumindest in den Sommermonaten autark machen können. Für den Winter indes hilft auch das nur bedingt – und das Heizungsproblem kann in diesen Monaten dadurch auch nicht gelöst werden.

Sinnnvolle Vorratshaltung zur Prävention

Jeder Haushalt sollte mindestens die Lebensmittel und Medikamente vorrätig haben, die man für zwei Wochen braucht. Dazu gibt es auf dieser Seite bereits mehrere Artikel. Erinnern möchten wir aber auch nochmal an die ausreichende Bevorratung mit Wasser und an den regelmäßigen Austausch der Vorräte. Nur aktuelle und noch genießbare Vorräte helfen in der Not!

Das Horten von Jod-Tabletten macht aus unserer Sicht keinen Sinn und die vorbeugende Einnahme ist völliger Quatsch und kann gesundheitliche Probleme verursachen.

Weitere Tipps zur Vorbereitung auf Blackouts und Krisensituationen

Checken Sie, ob sie auch tageweise ohne Strom auskommen können und was Sie dafür bräuchten. Reduzieren Sie den Inhalt ihrer Kühltruhe. Beschaffen Sie Campingkocher, Kerzen, Feuerzeuge und/oder Streichhölzer und informieren Sie sich über den Zivilschutz in Ihrer Stadt oder in ihrem Landkreis. Prüfen Sie, ob Sie genug Batterien haben und speichern Sie Strom für Mobiltelefone und Tablets auch auf Powerbanks. Legen Sie sich eine Bargeldsumme in kleinen Scheinen an, so dass Sie im Krisenfall nicht auf Bankautomaten angewiesen sind.

Wenn Sie einen Garten haben, säen Sie Gemüse aus und erhöhen so den Anteil der Selbstversorgung mit frischem Gemüse.

Regeln Sie ihre Heizung runter. Durchschnittlich beträgt die Raumtemperatur in beheizten Räumen 21° Celsius. Senken Sie diese Temperatur auf 18°, das spart jede Menge Energie und stört kaum. Notfalls einen Pullover anziehen und auf dem Sofa unter eine Decke schlüpfen.

Fahren Sie nur dann mit dem Auto, wenn es erforderlich ist. Gerade im lokalen Umfeld kann man auch mal das Fahrrad nehmen oder zu Fuß gehen.

Schreiben Sie uns gerne Ihre individuellen Tipps zum Thema in die Kommentare!

Von Redaktion

Der Betreiber von Deutsche-Prepper.de ist die Avandy GmbH, die als Kommunikationsagentur Unternehmen und Instititutionen in der Krisenprävention, dem Management von Krisen und der Reduzierung negativer Auswirkungen von Krisen berät. Das Unternehmen betreibt auch die Webseite rueckrufe.net. Gründer und Geschäftsführer Markus Burgdorf gilt als Krisen-Experte.

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